FDF DachNews - Ausgabe 3/2020

23 Jacob Madsen hat im Juli 2018 die Geschäftsführung der VELUX Deutschland GmbH übernommen. Für Madsen war dies eine Rückkehr zu Velux. Schon einmal war er als Geschäftsführer für VELUX Hrvatska und später als inter- nationaler Vertriebsleiter für Rooflite tätig. In der Zwi- schenzeit war der gebürtige Däne 13 Jahre für den däni- schen Danfoss-Konzern in verschiedenen Führungsposi- tionen aktiv, zuletzt als Senior Vice President Heizung und Wärmetauscher. Heute lebt der 53-jährige Madsen mit sei- ner Familie wieder in Hamburg. Die Velux Deutschland GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Unternehmen der internationalen Velux Gruppe. Der welt- weit größte Hersteller von Dachfenstern ist mit mehr als 10.000 Mitarbeitern in rund 40 Ländern vertreten. In Deutschland beschäftigt die Velux Gruppe in Produktion und Vertrieb nahezu 1.000 Mitarbeiter. Neben Dachfens- tern und anspruchsvollen Dachfensterlösungen für geneig- te und flache Dächer umfasst die Produktpalette unter anderem Sonnenschutzprodukte, Roll- läden und Zubehörprodukte für den Fenstereinbau. Person und Persönlichkeit Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Bodenständig. Ruhig. Ein Familienmensch. Was ist Ihr Lebensmotto? „Ærlighed varer længst“ - Ehrlichkeit währt am längsten. Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Ich würde weniger Sachen sondern am liebsten meine Familie mitnehmen. Außerdem Musik und einen Basketball plus Korb. Was ist Ihr größtes Hobby? Musik – von Jazz bis Elektro. Was ist Ihr Lieblingsessen? Pizza. Was ist Ihre Lieblingssendung im Fernsehen? Komödien zum Beispiel mit Jim Carrey und Will Ferrell. Wofür haben Sie eine Schwäche? Lakritz. Beruf und Berufung Was ist das Interessante an Ihrem Beruf? Die Interaktion mit Kollegen und Kunden. Gemeinsam Ergebnisse zu schaffen. Gibt es etwas in Ihrem Berufsleben oder unserer Branche, was Sie richtig ärgert? Die Branche ist nicht immer offen für das Thema Digitalisierung. Gibt es etwas in Ihrem Berufsleben oder unserer Branche, was Sie sehr erfreut? Dass ich in einem Unternehmen arbeite, das langfristig denkt und in dem Werte wie Vertrauen, Respekt und Innovation gelebt werden. Wenn Sie Ihren derzeitigen Beruf nicht ergriffen hätten, was wäre Ihr Traumberuf? Trainer in der NBA. Wunsch und Wirklichkeit Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag König von Deutschland wären ? Ich würde mich sofort Dänemark anschließen. Wem würden Sie gerne mal richtig die Meinung sagen? Donald Trump. Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne besitzen? Musik zu machen und nicht nur zu hören. Was wäre Ihr Ziel, wenn Sie morgen verreisen könnten, wohin Sie wollten? Hawaii. Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen? Gemeinsam mit meiner Frau den Jakobsweg wandern. Was würden Sie machen, wenn Sie unverhofft einen freien Tag hätten? Einen Spaziergang oder eine Radtour mit meiner Familie. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gern mal kennen lernen? Michael Jordan. Kopf und Handwerk Was war bislang Ihr größter Erfolg? Was wir als Team für VELUX Deutschland geschafft haben. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Immer ein offenes Ohr und der Glaube, dass Innovation durch Zusammenarbeit entsteht. Wen würden Sie als Ihr oder ein Vorbild bezeichnen oder wen bewundern Sie? Meine italienische Schwiegermutter, die alles für die Familie getan hat. Was war Ihre größte handwerkliche Glanzleistung? Der Einbau von einem VELUX Fenster in ein Metalldach. Was war Ihr größtes handwerkliches Mißgeschick? Da gibt es laut meiner Frau sehr viele. D ER F RAGEBOGEN 22 Mein Name ist Christoph Häusgen, ich bin gelernter Zimmerer- und Dachdeckermeister. Ich mag alte Dinge. Sie stellen eine Verbin- dung zur Vergangenheit her und es umgibt sie etwas Besonderes. Meine Leidenschaft liegt in der Sanierung alter Bauvorhaben. Als ich zum „Röbbigsturm“ gerufen wurde, war die Vorga- be des Bauherrn, die alten Dachziegel zu erhal- ten. Es sollte weiterhin „wild“ aussehen auf seinem Dach. Beim genauen Hinsehen erwies sich dies leider als unrealistisch. Die alten Hohlpfannen lagen unruhig wie eine bewegte See. Zu schlecht war außerdem der Zustand der Pfannen. Auch die Idee, eine Seite mit originalen und die andere Seite mit geborgenen ca. 200 Jahre alten Pfannen eines Bauern- hauses einzu- decken, schei- terte an der Verkehrssi- c h e r u n g s - pflicht. So hat das Dach eine Neigung von ca. 60 Grad und wie soll bei altem Material gewährleistet werden, dass nicht doch ein Ziegel rissig wird oder Teile abbrechen und herunterfallen? Der „Röbbigs- turm“ ist alt, sehr alt sogar. Gebaut wurde das nun 450-jährige Haus im Jahr 1569. Es diente einst als Herberge für Nonnen, als Kornspei- cher und sogar als Rathaus von Wunstorf. Heu- te ist es ein Wohnhaus und gehört zu den ältes- ten Gebäuden Wunstorfs. Ein lebhaftes Deckbild – mit der Sonderserie Z5 rot-bunt gedämpft Es wurde entschieden, das Dach neu einzude- cken. Es war der Bauherr, der die Idee zu dem Modell Hohlfalzziegel Z5 rot-bunt gedämpft von Jacobi Walther Dachziegel hatte. Diese Ziegel haben ein außergewöhnliches Farbspiel, dessen Ursprung durch und durch der natürliche Ton ist. Die Eigenschaften des reinen Ton- ziegels bleiben somit komplett erhalten. So wird der nicht engo- bierte Ziegel in absehbarer Zeit eine eigene Patina entwickeln und damit die Schattierung verstärken. Er wird später an die alte Einde- ckung erinnern. Eichenholz als Zeichen für ein ganz altes Dach Die erste Überraschung kam beim Abriss der alten Pfannen. Die Dachlatten und der kom- plette Dachstuhl waren aus Eiche. Die Ziegel waren also schon sehr lange auf dem Dach ver- baut. Wie lange genau, konnte nicht abschlie- ßend geklärt werden. Waren die alten Hohl- pfannen wirklich 450 Jahre alt? Meiner Erfah- rung nach ist das unwahrscheinlich. Vermutlich wurden in der Vergangenheit, also vor ca. 200 Jahren im Zuge der Neueindeckung des Daches, lediglich die Pfannen des Röbbig- sturms getauscht. Die vorhandenen Eichen- dachlatten wurden aber belassen. Was tun mit dem alten Material? Wegschmei- ßen oder Verfeuern ist einfach zu schade. Ich habe in den letzten Jahren sehr großen Respekt vor alten Dingen erworben. In unserem Bei- spiel wird aus den alten Eichendachlatten eine neue Haustür gefertigt. Die Reste der Hölzer werden zu Frühstücksbrettern oder Tischplat- ten verarbeitet. Sanierungen dieser Art sind planbar – Überraschungen inbegriffen Und die eigentliche Sanierung? Steil ist es gewesen. Wie beim Bergsteigen. Und dreckig war es. Die üblichen Probleme wie große Spar- renabstände und Feuchteschäden sind normal. Es ist schwer vorhersagbar, was genau bei so einer Sanierung auf einen zukommt. Auch die Holzbauteile, die zum Teil sehr schön verziert und bemalt waren, waren in einem relativ guten Zustand. Die größte Herausforderung aber war der Übergang zum Turm. Hier haben meine Vorgänger „geschummelt“ und bei der Dacheindeckung ge- trickst. Mit neuen Ziegeln ist dies nicht möglich. Wir haben uns deshalb entschie- den, den Turm und das Dach des Hauses optisch zu trennen und dies bewusst zu betonen. Denkmalpflege ist Herzenssache Ein altes Haus ist wie ein alter Mensch, der viel erlebt hat. Es erzählt Geschichten, hat eine Historie, die eine Verbindung zur Ver- gangenheit schafft und mich mit Respekt erfüllt. Die Energie ist spürbar. Wir versuchen immer, eine Balance zwischen Neu und Alt zu erzielen. Natürlich erfüllen wir die technischen Anforderungen der Neuzeit. Manchmal muss man einen individuellen Weg gehen, um die Vorgaben der Lehrbücher zu erfüllen. Und die Vorgaben der Denkmalpflege? Hier hilft ein konstruktiver Ansatz und Kommunikation. Letztlich wollen wir alle das Gleiche: Altes Erhalten, Häuser bewahren. Baujahr 1569 “Steil wie beim Bergsteigen” Eine Dachsanierung mit Mut und Leidenschaft war die Sanierung des 450 Jahren alten Röbbigsturms in Wunstorf bei Hannover. Die Eichendachlatten waren wahr- scheinlich noch aus dem Jahr 1569 und die 60 Grad Dachneigung machten die Sanierung zum Berg- steigen. Für uns berichtet DDM Christoph Häusgen, der die Sanie- rung durchführte. DENKMAL SANIERUNG ZUR PERSON Flachdachsystem Glaswolle von ISOVER Druckfest, hoch wärmedämmend, einfach zu verarbeiten Das neue ISOVER Flachdachsystem aus Glaswolle ist die intelligente Lösung für alle Dachformen, die eine maximale Anpassungs- fähigkeit des Dämmstoffs erfordern. Das Sys- tem kombiniert nichtbrennbare Glaswolle- Lamellen mit einer Decklage aus Steinwolle und ist damit vollständig begehbar. Gleich- zeitig zeichnet sich die Glaswolle durch ein geringes Gewicht selbst bei hohen Dämm- stärken aus. Sie ist entsprechend einfach zu konfektionieren und zu verlegen. Nicht nur anspruchsvolle Dachgeometrien, auch kleinteilige und verschachtelte Flächen können mit dem einfach zu verarbeitenden System schnell und zuverlässig gedämmt werden. Das neue ISOVER Flachdachsystem aus Glaswolle mit Steinwolle-Decklage ist ein normkonformes, geprüftes Produkt, für dessen Verwendung keine weitere Zulas- sung benötigt wird. Ein wesentlicher Vorteil des neuen Flach- dachsystems liegt in seinem geringen Gewicht: Je nach Dämmstärke hal- biert sich das Flächengewicht im Vergleich zu herkömmlichen Stein- wolle-Lösungen – wichtig vor allem bei energetischen Sanierungen, wenn nur geringe statische Reserven vorhanden sind. Gleichzeitig ist die Begehbarkeit der gedämmten Flä- che zu jeder Zeit sichergestellt. Durch die Nichtbrennbarkeit des innovativen ISOVER Flachdachsys- tems lassen sich zudem höhere Ansprüche an die Brandsicherheit der Dach- dämmung erfüllen. Das Flachdachsystem aus Glaswolle kann auf Untergründen aus Stahl- beton, Stahltrapezblech oder Holz sowie unter einer Gefälledämmung verlegt werden.

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